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CHIRURGISCHES VERFAHREN ben einer Verschlusskappe/-schraube (2) und vernähen des Inzisi- (8 | 9) verbunden. Die Modellherstellung geschieht analog zur of-
onsschlitzes oder in offener Weise nach Einschrauben einer Heil- fenen Abformung. Nach laborseits angefertigtem individualisier-
Bei allen Schritten ist darauf zu achten, dass die Sterilität des Pro- kappe (3 | 4) bzw. einen konfektionierten, möglicherweise vorher tem Abutment und gegebenenfalls auch schon dem definitiven
dukts und der sterilen bzw. sterilisierten Produktkomponenten individualisierten Aufbau mit einem dafür angefertigten Langzeit- Zahnersatz, erfolgt die provisorische Eingliederung. Die periim-
nicht beeinträchtigt wird. provisorium in einer mit Gingivastanze perforiertem Sulcus oder plantäre Gewebereifung benötigt etwa sechs Monate und dient
Jede Implantation ist eine chirurgische Maßnahme, welche Aufklä- rundherum umnähtem Lappen, erfolgen. Weder ein approximaler, der Langzeitprognose vom Implantat. Für alle Arbeiten im Labor ist
rung, Planung, sterile Kautelen und eine Behandlung der Weich- noch ein okklusaler Kontakt zu benachbarten Zähnen darf beste- eine eigens für diesen Arbeitsprozess entwickelte Laborschraube
und Hartgewebe in schonender Weise erfordert. Dazu gehört das hen. (50) (blau anodisiert) zu verwenden. Beim Einsetzen der endgülti-
Bohren unter ausreichender Kühlung und mit Vor der Insertion des Implants kann die Tiefenmesslehre eine Ori- gen prothetischen Arbeit ist die dem entsprechenden Aufbau bei-
entierung über die Bohrkanaltiefe geben. Die tatsächliche Tiefe ist liegende definitive Befestigungsschraube (51) zu verwenden, wo-
nicht mehr als 400 U/min, ausschließlich über die Auswahl der Bohrer und der Implantate zu bei entweder nur das Abutment oder die ganze Krone festge-
ermitteln. Die Tiefenmesslehre dient nur zur Orientierung wäh- schraubt wird. Als Alternative zum Verschrauben besteht die Mög-
unter intermittierender Bewegung und geringem Druck. Mehr- rend des chirurgischen Eingriffes. lichkeit des Zementierens. Bei der Auswahl des Abutments muss
fachverwendung von Bohrern ist zu vermeiden, da die Gefahr einer auf die Höhe der Gingiva, den Durchmesser sowie die Angulation
Knochenüberhitzung bei zu stumpfen Bohrern gegeben ist und es Freilegung / Abdrucknahme / Prothetische Versorgung des Implantats geachtet werden. Ein Verbindungsschraubenbruch
nicht zur Einheilung (Osseointegration) in den Knochen aufgrund ist durch Einhalten des maximalen Drehmoments von 30 Ncm zu
einer Hitzenekrose kommen kann. Nach Aufbereitung der Kno- Bei der einphasigen Einheilung/Implantation, wird das Implantat vermeiden. Sollte es dennoch einmal zu einem Schraubenbruch
chenkavität wird das MeoClassic (1) / MeoTulip (1.1) Implantat mit (1 | 1.1) nach dem Inserieren mit einer Heilkappe/einem Gingiva- kommen, wird mit einem speziell dafür vorgesehenen Rettungs-Kit
dem Einbringinstrument (56 | 57) und das MeoMini® Implantat former (3 | 4) oder ein Aufbau/Abutment (10 - 16 | 17 - 22 | 27 | die frakturierte Schraube entfernt. Zur Dokumentation stehen die
(47) mit dem Einbringinstrument (63) mit 10-15 U/min einge- 33 | 34) versehen. Eine Sofort-Versorgung mit Provisorium auf ei- in der Verpackung beiliegenden Klebeetiketten mit den spezifi-
schen Artikel-Angaben zur Verfügung.
bracht. Das Eindrehmoment bei der Implantatinsertion sollte 50 nem vorbereiteten Abutment nach Abformung kann ebenfalls er-
Ncm nicht überschreiten und auf keinen Fall höher sein, um Druck- folgen. Hierbei ist darauf zu achten, dass weder approximal noch Geschlossene Einheilung
nekrosen und thermische Schäden zu vermeiden. Desgleichen ist okklusal Kontakt zu benachbarten Zähnen besteht. Beim zweipha- Implantat Insertion
darauf zu achten, dass das Eindrehmoment von 15 Ncm nicht un- sigen Vorgehen erfolgt die Freilegung und Entfernung der Implan-
terschritten wird. Generell sollten die Eindrehwerkzeuge bei der tat-Verschlusskappe/-schraube (2) nach der vorgegebenen Einheil- Vor der Naht erfolgt der Verschluss der Innengeometrie mit Hilfe
Handhabung immer eine exakte Passung zur Implantatinnengeo- zeit unter Anästhesie. Nach wahlweise geschlossener (6 / 7) oder einer Verschlussschraube (2 | 45), die handfest mit maximal 2 - 4
metrie haben, um eine Beschädigung der Innengeometrie des Im- offener Abformung (5) werden Gingivaformer (3 | 4), oder der je- Ncm mit dem Sechskant Instrument (58 | 59 / 60 | 61) einge-
plantates zu vermeiden. Die Implantatoberfläche ist speziell als weilige Aufbau wiedereingesetzt. Abdruckpfosten (5 | 6) sind mit schraubt wird, da ein zu festes Einschrauben das spätere Lösen der
SLA-kompatible Oberfläche produziert und hochaktiv. Alle Berüh- maximal 5-10 Ncm einzuschrauben, wobei der genaue Sitz für die Verschlussschraube bei der Freilegung erschwert, bzw. unmöglich
rungen der Implantatoberfläche vor dem Inserieren sollten ver- Passgenauigkeit der prothetischen Versorgung Voraussetzung ist. macht.
mieden werden. Das MeoClassic® Implantat (1) ist so konstruiert, Zur offenen Abformung (5) wird eine Durchtrittsöffnung für den Freilegung
dass der Implantatrand mit dem crestalen Knochenrand nach dem Abdruckpfosten (5) in den individuellen Abdrucklöffel geschliffen,
Inserieren bündig abschließen sollte. Das MeoTulip Implantat (1.1) um nach dem Abformen, Abformpfosten und Implantat voneinan- Mit dem Sechskantinstrument (1,2 58 | 59) für MeoMini® (47)
ist so konstruiert, dass der polierte Tulpenförmige Bereich nach der lösen zu können. Zur weiteren Verarbeitung im Labor wird der oder mit dem Sechskantinstrument (1, 4 60 | 61) für die Implantate
dem Inserieren oberhalb des crestalen Knochenrad sichtbar sein im Abdruck befindliche Abformpfosten (5) oder mit einen Labor- (1|1.1), wird nach der Freilegung die Verschlussschraube (2 | 45)
sollte. analog (8 oder 9) verschraubt, dass die gleiche Innengeometrie wie entfernt und das Implantat mit einer Heilkappe (3 | 4) versehen.
Zudem soll durch eine exakte Operationsplanung unter Berück- das Implantat hat. Nach der Modellherstellung wird die Verschrau- Es kann jedoch vor oder nach der Weichgewebekonditionierungs-
sichtigung des Knochenangebotes die genaue prothetische Posi- bung von Laboranalog und Abformpfosten getrennt. Bei der ge- phase abgeformt werden.
tion der späteren Krone mit der Position des Implantates in hori- schlossenen Abformung (6 + 7) wird der entsprechende Abform-
zontaler und sagittaler Richtung übereinstimmen. Eine Implanta- pfosten (7) mit dem Implantatkörper (1 | 1.1) verbunden. Danach a) offene Abformung
tion kann unter Bildung eines Mukoperiostlappens oder auch wird eine Übertragungskappe (6) auf dem sich im Mund befinden-
transgingival erfolgen, hierzu wird eine genaue Kenntnis des Kno- den Abformpfosten aufgebracht. Nach dem Abbinden der Abform- Abformkörper (5) mit Befestigungsschraube (55) werden je nach
Platzverhältnissen und Lokalisation in kurzer oder langer Ausfüh-
chenvolumens vorausgesetzt. Bei transgingivalem Vorgehen muss masse und dem Entfernen des Löffels befindet sich die Übertra- rung auf dem Implantat (1 |1.1) mit maximal 5-10 Ncm festge-
eine Weichgewebsverschleppung des Implantates unbedingt ver- gungskappe (6) in der Abformmasse des Löffels. Jetzt wird der Ab-
mieden werden. Die Einheilung kann geschlossen nach Einschrau- formpfosten (7) vom Implantat gelöst und mit einem Laboranalog schraubt. Hierbei ist darauf zu achten, dass sich in der Implantatin-
nengeometrie keine Gewebe- oder Fremdpartikel befinden, um
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